Glossar

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  • Kallus

    Wulstartige Neubildung von Zellen am Wundrand. Es handelt sich um unregelmäßig geformte, dünnwandige Zellen, aus denen sich in den Folgejahren ein Überwallungswulst, auch Wundholz genannt, entwickelt.
    Eine besondere Form des Kallus ist der Flächenkallus. Auf flächigen Wunden mit Rindenablösung (z. B. Anfahr-/Rückschäden) können Kalluszellen auf der Wundoberfläche entstehen, aus denen sich ein funktionsfähiges Gewebe aus Holz, Kambium und Rinde bildet. Unterhalb des Flächenkallus bleibt das Holz intakt, Verfärbungen und Fäulen entstehen nicht.
  • Kambium

    Teilungsfähige Zellschicht zwischen Splintholz und Bast.
  • Kappung

    Umfangreiches, baumzerstörendes Absetzen der Krone, ohne Rücksicht auf Habitus und physiologische Erfordernisse. (Keine fachgerechte Maßnahme!). Vom Kappen zu unterscheiden sind das "Köpfen" ( Kopfbaum) und der Rückschnitt von Formgehölzen.
    Diese werden in der „ZTV- Baumpflege“ mit der Maßnahme Nachbehandlung stark eingekürzter Bäume mit Städerbildung behandelt.
  • Katze im Baum

    Sie klettern gerne rauf, weniger gerne und gut herunter. (Wegen der hakenförmigen Krallen ist das kopfüberartige Abwärtsklettern kaum möglich)
    Nur erfahrene Katzen mit Übung haben dies gut im Griff. Der ausgebüxte Stubentiger neigt dazu in Leopardenmanier den nächstbesten Baum oder Vogel zu erkunden.
    Mit fortschreitender Stunde wird das Tier aus Neugier aber meist aus Verzweiflung an Höhe gewinnen. Ohne professionelle Hilfe kommen Sie hier selten an den Wohnungsgenossen heran.
  • Kernfäule (Fäule im zentralen Bereich)

    Fäule, die i. d. R. über Astwunden oder Wurzelverletzungen zunächst in zentrale Bereiche von Ast, Stamm bzw. Stock vordringt und den Holzkörper von innen nach außen abbaut. Sie entwickelt sich über viele Jahre, oft Jahrzehnte, und kann in der Endphase zum Verlust der
    Standsicherheit und/oder Bruchsicherheit führen.
    Fäule
    Splintfäule
  • Kernholz

    Holzkörper aus inaktiven Zellen mit statischer Bedeutung. Je nach Baumart bilden Bäume Reifholz, echtes Kernholz oder Falschkernholz aus. (Z.B Eschen, Eichen, Esskastanien, Waldkiefer, Douglasie, Eibe, Robinie, Ulme, Schnurbaum u.v.a.)
    Reifholz (z.B. Fichte, Linden, Buche, Ahorn) zeigt keine Farbänderungen zum Splintholz. Echtes Kernholz ist farblich verändert und erhält durch die Einlagerung spezieller Stoffe gegen Fäulnis eine erhöhte natürliche Dauerhaftigkeit. Falschkernholz ist ebenfalls farblich verändert, jedoch ohne erhöhte natürliche Dauerhaftigkeit.
    Splintholz
  • Kippsicherheit

    Standsicherheit
  • Klebast

    Wasserreis
  • Klopfen

    Untersuchungsmethode. Hierbei wird der Stamm ( Kronenansatz, Äste) mit einem Schonhammer o.ä. abgeklopft. Am enstehenden Geräusch kann der Geübte, eventuelle Schäden im Bauminneren erkennen.

  • Kompensationswachstum

    Fähigkeit der Bäume, statische Schwachstellen (z. B. auf Grund von Fäulen) durch verstärkten Dickenzuwachs auszugleichen. Baumart und Gegebenheiten des Einzelfalls beeinflussen den Umfang des Kompensationswachstums.
    Reaktionsholz
  • Kontrolle

    Ist eine Situation oder einen Vorgang, nur soweit er verstanden wird zu bewerten und steuern zu können.
    Die Erwartungshaltung ist im allgemeinen zu hoch.

  • Kontrollintervall

    Festzulegender zeitlicher Abstand zwischen zwei Kontrollen.
    Abhängig vom Zustand des Baumes, in Zusammenhang mit der berechtigten Sicherheitserwartung an den Verkehr und der Entwicklungsphase. In der Jugendphase (bis zum 15. Standjahr) erfogt die Kontrolle nicht im Intervall, sondern durch die Überprüfung im Rahmen der Pflege. In der Reifephase (15-80 Jahre Standzeit) ist das Korollintervall von der Sicherheitserwartung abhängig, ist diese niedrig alle 3 Jahre oder hoch alle 2 Jahre. In der Alterungsphase (ab dem 80. Standjahr) gilt entsprechendes mit den Intervallen 2 oder 1 Jahr.
    Ist ein Baum stärker geschädigt gilt unabhängig der anderen Umstände, ein Kontrollintervall von einem Jahr (n.h.M.9-15 Monate).
  • Kopfbaum

    Historische Nutzungsform bestimmter Baumarten, die ab dem Jungbaumstadium in dieser Form regelmäßig geschnitten werden müssen.
  • Kraft

    F=m*a Newton meinte damit Masse mal Beschleunigung. Wirkt diese über eine bestimmte Strecke, wird sie zur Arbeit.
  • Krone

    Oberer Baumteil aus Stämmlingen, Ästen, Zweigen und Belaubung/Benadelung.

    Hohlkrone:
    Durch falschen Erziehungs-/ Aufbauschnitt oder durch Verlust der Stammachse entstandene Kronenform ohne Kronenkern, die nur aus kandelaberartig angeordneten Ästen/Stämmlingen besteht.

    Sekundärkrone:
    Neue Krone, die sich aus schlafenden Knospen und/oder Seitenästen gebildet hat (z. B. nach Schnittmaßnahmen, Störungen, Absterbeprozessen).
  • Kronenansatz

    Bereich der untersten Astansätze am Stamm.
  • Kronenauslichtung

    Ausdünnen der Krone durch Entnahme gesunder Äste, insbesondere im Feinast- und Schwachastanteil (z. B. zum Verringern der Beschattung, zum Ausgleich von Wurzelverlusten), sowie überzähliger Wasserreiser.
  • Kronenbasis

    Unterster Bereich der Astspitzen.
  • Kronenbreite/-durchmesser

    Baumgröße
  • Kronendurchmesser

    Baumgröße
  • Kroneneinkürzung

    Schnittmaßnahme bis in den Grobastbereich von Bäumen (z. B. wenn deren Bruch- oder Standsicherheit gefährdet oder die Krone nicht mehr ausreichend versorgt ist).
  • Kronenfläche

    Ansichtfläche der Krone.
  • Kronenhöhe

    Baumgröße
  • Kronenkern

    Kronenbereich aus Stämmlingen, Stark- und Grobästen.
  • Kronenmantel

    Kronenoberfläche.
  • Kronenpflege

    Ausschneiden von toten, kranken, gebrochenen, beschädigten, sich kreuzenden und reibenden Ästen sowie Vorbeugen von Fehlentwicklungen durch Schnittmaßnahmen überwiegend im Feinast- und Schwachastbereich, bedarfsweise Nachschneiden von Aststummeln.
  • Kronenregenrationsschnitt

    Schnittmaßnahme der Kroneneinkürzung sowei der Kronenpflege zur Förderung einer sich natürlich bildenden Sekundärkrone bei physiologisch gestörten Bäumen.
  • Kronenschirmfläche

    Bodenfläche, welche durch die Krone überdeckt wird.
  • Kronensicherung

    Stabilisieren der Krone durch gegenseitiges Verbinden von Kronenteilen zur Verminderung der Bruchgefahr. Dies geschieht dynamisch mit einer ca.10% Niedriglastschwingweite oder statisch ohne viel Bewegungmöglichkeit der Kronenteile. Stabilisierung von Rissen in Stämmen und Ästen.
  • Kronensicherungsschnitt

    Extremer Rückschnitt in der Krone ohne Rücksicht auf den Habitus, als Notmaßnahme an Bäumen mit begrenzter Lebenserwartung, zur Herstellung der Verkehrssicherheit.
  • Kronentraufe

    Äußere Begrenzung der Kronenschirmfläche.
  • Kronenverjüngung

    Kronenregenerationsschnitt
  • Kronenvolumen

    Räumliche Ausdehnung der Krone.